Sowohl der Nutzen als auch der Schaden medizinischer Interventionen kann in verschiedener Art und Weise dargestellt werden.
Dies soll an einem Beispiel illustriert werden:
Eine Patientin, die einer Hochrisikogruppe für die Entwicklung von Brustkrebs angehört, liest, dass eine prophylaktische Mastektomie das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um 80 Prozent senkt. Nun fragt sie sich, was sich hinter dieser Risikoreduktion von 80 Prozent verbirgt?
Zur Beantwortung dieser Frage, soll folgende Datenlage angenommen werden:
Innerhalb einer Gruppe, in welcher die Frauen eine prophylaktische Mastektomie durchführen ließen, verstarb eine von 100 Frauen an Brustkrebs, während innerhalb der Gruppe, in welcher die Frauen keine prophylaktische Mastektomie durchführen ließen, 5 von 1.000 Frauen an Brustkrebs verstraben. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass durch die prophylaktische Mastektomie von 100 Frauen jeweils 4 gerettet würden.
Diese Information kann nun in drei unterschiedlichen Formaten dargestellt werden, die auf einen unterschiedlichen Nutzen der prophylaktischen Mastektomie schließen lassen. Es ist daher wichtig, sich darüber bewusst zu werden, dass es unterschiedliche Darstellungsweisen gibt. Nur wenn man diese Formate von einander unterscheiden kann, können realistische Einschätzungen getroffen werden. So können Darstellungen dazu verleiten, einen Nutzen viel höher einzuschätzen, als er tatsächlich ist.