Um das realistische Risiko feststellen zu können, müssen Sie zunächst fragen, von welchem Risiko die Rede ist. Dabei müssen Sie zum einen wissen, worauf sich die Risikoinformation bezieht, Sie müssen also darauf achten, ob sich ein Risiko auf das Auftreten einer Erkrankung, oder auf die Reduktion der krankheitsspezifischen Mortalität oder aber der Gesamtmortalität bezieht.
Des Weiteren müssen Sie feststellen, wie groß das Risiko ist. Dabei sollte das Risiko immer in absoluten Risikoangaben geliefert werden. Dies müsste zum Beispiel folgender Maßen lauten: 13 von 1.000 rauchenden Frauen über 50 Jahre versterben innerhalb der nächsten 10 Jahre an einer Herzerkrankung. Wenn Sie lediglich Prozentangaben finden, wie, das Aufgeben des Rauchens reduziert das Risiko, an einer Herzerkrankung innerhalb der nächsten 10 Jahre zu versterben, um 62 Prozent, haben Sie es sehr wahrscheinlich mit einer relativen Risikoangabe zu tun. Damit Sie jedoch eine realistische Einschätzung der tatsächlichen Risikoreduktion vornehmen können, benötigen Sie die tatsächlichen Basisraten. Konkret für das angegebene Beispiel heißt das, dass Sie zudem Zahlen über die Anzahl der Frauen benötigen, die rauchen und innerhalb der nächsten 10 Jahre an einer Herzerkrankung versterben, sowie Zahlen über die Frauen, die nicht rauchen und innerhalb der nächsten 10 Jahre an einer Herzerkrankung versterben.
Zuletzt müssen Sie sich immer fragen, ob die Risikoinformation auf den konkreten Fall anwendbar ist. Dabei sollten Sie darauf achten, dass die entsprechende Information bezüglich Alter, Geschlecht, Gesundheitskondition etc. auf den von Ihnen betrachteten Fall anwendbar ist.