Um Früherkennungstests zuverlässig beurteilen zu können, müssen Seien Sie sich darüber bewusst sein, dass ein Früherkennungstest neben den Nutzen auch Nebenwirkungen hat.
Zur Abschätzung des Nutzens eines Brustkrebsfrüherkennungstests benötigen Sie zum Beispiel Informationen über die Reduktion der Brustkrebssterblichkeit, sowie über die Reduktion der Gesamtsterblichkeit. Ferner brauchen Sie die Basisraten der jeweiligen Sterblichkeit für die Gruppe von Patienten, die an der Früherkennungsmaßnahme teilnahmen, sowie für die Gruppe von Patienten, die nicht an der Früherkennungsmaßnahme teilnahmen.
Ferner sind Informationen zum möglichen Schaden der Früherkennungsmaßnahme, welcher sich aus der Falsch-positiv-Rate, dem Entdecken nichtprogressiver Tumore und anderen möglichen Beeinträchtigungen (z. B. Strahlenbelastung im Fall der Mammographie) zusammensetzt, unerlässlich.
Bedenken Sie hierbei, dass alle Früherkennungstests zwei Arten von Fehlern aufweisen, nämlich die falsch-positiven und falsch-negativen Ergebnisse. Die Falsch-positiv-Rate beschreibt den prozentualen Anteil der Patienten, die nicht erkrankt sind, aber als erkrankt diagnostiziert werden. Errechnet lässt sich die Rate aus 100 Prozent minus der Spezifität des jeweiligen Testverfahrens. Die Falsch-negativ-Rate entspricht hingegen dem prozentualen Anteil der Patienten, die erkrankt sind, aber als nicht erkrankt diagnostiziert werden. Diese Rate errechnet sich aus 100 Prozent minus der Sensitivität des jeweiligen Testverfahrens.
Zum vereinfachten Verständnis sollten Sie die Prävalenz, Spezifität und Sensitivität in natürliche Häufigkeiten überführen (vgl. Beitrag über die nat. Handlungseinheiten).