Schadensersatz und Schmerzensgeld bei fehlerhaften Bauchnetzen

Schadensersatz und Schmerzensgeld bei fehlerhaften Bauchnetzen
Zwischen Dezember 2005 und Januar 2007 fand eine Rückruf-Aktion des Bauchnetzes „Bard Composix Kugel Hernia Patch“ statt. Ursache waren wiederkehrende Meldungen über deutliche Mängel des Medizinprodukts, etwa ein Bruch wichtiger Elemente.
Diese Perforation konnte verschiedene schwere Gesundheitsschäden nach sich ziehen, auch Verletzungen des Darms oder der Bauchdecke. Mögliche Komplikationen sind zudem dauerhafte Schmerzen; Krämpfe und Schwellungen. Organe können durch das Netz an der Bauchdecke „festhängen“ und die Beweglichkeit erheblich einschränken. Komplikationen sind auch bei anderen Bauchnetzen – kunststoffbasierten wie biologischen – möglich. Die Bard-Bauchnetze werden über einen kleinen Bauchschnitt implantiert und individuell angepasst. Die Netze dienen der Stabilisierung von Narbengeweben, etwa bei Narbenbrüchen/ Hernien oder Leistenbrüchen. Hier fungiert das Netz als eine Art Pflaster, um schwaches Gewebe abzudecken. Durch das Einführen durch einen Schnitt kann es im Inneren des Körpers die Leiste und den gesamten Bauchraum abdecken. Ein Rückstoß-Ring (Memory-Ring) sollte dafür sorgen, dass das Netz sich an der vorgesehenen Stelle öffnet und dann auch seine ausgebreitete Form beibehält. Probleme ergeben sich insbesondere wegen dieses Rings, der das Netz halten soll. Dieser kann migrieren, also verschoben werden und dann den Darm perforieren, Entzündungen sowie damit einhergehende Fisteln auslösen und sogar die Bauchdecke durchdringen. Auch bei fehlerhaften Bauchnetzen anderer Hersteller oder mit anderen Mechanismen können Komplikationen auftreten, etwa wenn sich die Netze verschieben, zusammenziehen oder brechen.

Welche Implantate sind von dem Rückruf betroffen?

Vom Rückruf betroffen waren das „Bard Composix Kugel Hernia Patch“, welches über einen Memory-Ring verfügt, der brechen oder sich verschieben konnte. Andere Bauchnetze können aber ebenso fehlerhaft sein.
Die Bandbreite der möglichen Komplikationen durch fehlerhafte Bauchnetze ist groß.

Zeitnah auftretende Probleme sind insbesondere:
– Thrombosen
– Blutungen
– Infektionen
– Verletzung umliegender Gewebe
– Schäden an Blutgefäßen und Nerven – Infektionen

Langfristig – nach zwei oder mehr Jahren – zeigen sich vor allem entzündliche Symptome, wenn fehlerhafte Bauchnetze verwendet wurden:
– chronische Entzündungen und Schwellungen
– Hervortreten des Bauches an der Operatiosstelle
– Abklemmen und Absterben von Körpergewebe – Perforationen von anderen Organen
– Bildung von Fisteln

Ihre Rechte als Betroffene: Schadensersatz & Schmerzensgeld

Häufig sind nach der Perforation des Darms oder anderer Organe Teil-Resektionen der geschädigten Gewebe nötig, etwa das Entfernen von Darmabschnitten, mit daraus resultierenden Langzeitfolgen, wie
der verringerten Absorption von Nährstoffen. Durch nochmalige Operationen, Austausch der
fehlerhaften Bauchnetze oder deren Entfernung entsteht Betroffenen ein Zusatzaufwand und damit ein Anspruch auf Schmerzensgeld oder Schadensersatz. Der Anspruch kann sich gegen den behandelnden Arzt richten, aber auch gegen den Hersteller. Ein erfahrener Medizinanwalt berät Sie unverbindlich über

das weitere Vorgehen. Der Hersteller der Implantate haftet, wen einem Patienten durch das kaputte Netz ein Schaden entsteht, etwa wenn sich die Ränder des Implantats in die Darmstrukturen eindrücken und hier Entzündungen verursachen.

Internationale Lage zu fehlerhaften Bauchnetzen

Bauchnetze und auch das Bard Composix Kugel Hernia Patch wurden nicht nur im deutschsprachigen Raum verwendet, sondern international. Noch heute sind vergleichbare Netze im Einsatz. Es handelt sich um Kunststoffnetze, die bei manchen Patientengruppen von Netzen aus biologischem Material abgelöst
wurden. In den USA wird das Bard Composix sogar mit Todesfällen in Verbindung gebracht.

Aufgrund neuer Operationstechniken und innovativer Methoden sind insbesondere minimal-invasive Vorgehensweisen bei der Implantation von Bauchnetzen gefragt. Hierbei erfolgt nur ein kleiner
Schnitt im Bauchraum – 3 bis 4 cm – durch den dann das Netz eingeführt und anschließend mittels spezieller Instrumente in Form gebracht wird. Diese Technologien sollen Komplikationen beim Einsatz von Bauchnetzen reduzieren.

Weil die Haftung bei fehlerhaften Bauchnetzen nicht immer sofort ersichtlich ist, sollten sollten sich betroffenen Patienten von einem erfahrenen Anwalt für Medizinrecht beraten lassen.

Bei fehlerhaften Bauchnetzen an einen erfahrenen Patientenanwalt wenden

Problematische Medizinprodukte und daraus resultierende Folgen von Patienten können eine enorme Belastung darstellen. Ein Patientenanwalt mir jahrelanger Praxis berät Sie umfassend dazu, wie Sie Ansprüche geltend machen. Die Beratung erfolgt dank digitaler Akten deutschlandweit, über räumliche Distanzen hinweg.