Schadensersatz und Schmerzensgeld bei bei einem fehlerhaften Herzschrittmacher
Der Einsatz von Herzschrittmachern gehört mittlerweile zu den Routineeingriffen in Deutschland. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Ärzte und Medizinproduktehersteller von ihren Pflichten den Patienten gegenüber entbunden werden. Wir klären Sie über den Vorgang auf und verhelfen Ihnen als spezialisierte Kanzlei im Medizinrecht bei Komplikationen zu Ihrem Recht.
Was ist ein Herzschrittmacher?
Bei einem Herzschrittmacher handelt es sich um ein kleines Gerät, mit dem Herzerkrankungen, bei denen das Herz zu langsam schlägt, behandelt werden. Das Gerät, ein Schrittmacheraggregat mit Batterie und Impulserzeuger, wird unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt. Herzschrittmacher sind mit langen Drähten, sog. Elektroden ausgestattet, welche den Herzschlag messen. Die Geräte sind so konzipiert, dass sie nur dann elektrische Impulse an den Herzmuskel übersenden, wenn dieses nicht von alleine schlägt. Durch die elektrischen Impulse zieht sich der Herzmuskel zusammen und das Herz schlägt wieder im Takt. Der Herzschrittmacher dient also zur Erhaltung einer optimalen Herzfrequenz und sichert damit eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Körpers.
Inwiefern unterscheidet sich ein Herzschrittmacher von einem Defibrillator?
Anstelle eines Herzschrittmachers kann es auch zum Einsatz eines Defibrillators kommen. Obwohl sich die beiden Geräte ähnlich sehen, erfüllen sie jedoch einen unterschiedlichen Zweck. Der Herzschrittmacher wird eingesetzt, wenn das Herz von alleine zu langsam schlägt. Dadurch misst der Herzschrittmacher die Frequenz und sendet gegebenenfalls schwache Impulse im Herzrhythmus ab, sodass das Herz wieder im Takt schlagen kann.
Der Defibrillator dagegen leitet stärkere Stromstöße weiter und zwar dann, wenn das Herz zu schnell schlägt. Dadurch wird das Herz für einen kurzen Moment stillgelegt, damit es wieder im normalen Rhythmus weiterschlagen kann.
Wie wird ein Herzschrittmacher eingesetzt?
Die Implantation des Herzschrittmachers wird in der Regel im Wachzustand des Patienten vorgenommen und nicht mithilfe einer Narkose. Dabei wird der Patient jedoch an der entsprechenden Einsatzstelle betäubt, sodass er während der Operation keine Schmerzen wahrnimmt. Nach einem Hautschnitt auf Höhe des Schlüsselbeins wird der Herzschrittmacher unter die Haut oder unter den Brustmuskel eingesetzt. Dabei werden die Elektroden des Schrittmachers über die nahegelegene Vene bis ins Herz vorgeschoben. Nachdem der Herzschrittmacher implantiert wurde, wird dessen Funktion geprüft und von außen auf individuelle Bedürfnisse des Patienten programmiert.
Der operative Einsatz von Herzschrittmachern gehört inzwischen zu den Routineeingriffen in deutschen Krankenhäusern. Pro Jahr werden durch Herzspezialisten rund 75.000 Implantationen durchgeführt.
Welche Risiken birgt die Implantation eines Herzschrittmachers?
Beim Einsatz eines Herzschrittmachers handelt es sich grundsätzlich um einen unkomplizierten Routineeingriff, welcher minimale Risiken mit sich bringt. Darunter gehören in der Regel vorübergehende Wundschmerzen. Manchmal kann eine Sonde nach der Operation verrutschen. Diese ist dann meistens in einem neuen Eingriff erneut zu platzieren.
Die Herzschrittmacher, die heutzutage in der modernen Medizin eingesetzt werden, ermöglichen ein weitgehend normales Leben. Dennoch sollte der Patient vor Magnetfeldern Acht geben, da diese die Funktion des Herzschrittmachers beeinträchtigen können. So empfiehlt beispielsweise das Bundesamt für Strahlenschutz einen Mindestabstand von 20 Zentimetern zwischen Mobiltelefon und Herzschrittmacher, weil sonst die Elektronik des Steuerteils beeinflusst werden könnte.
Wie lange hält ein Herzschrittmacher?
Für Herzschrittmacher werden ausschließlich Lithium-Iod-Batterien verwendet. Die Geräte halten zwischen fünf und 15 Jahre, ehe sie ausgetauscht werden müssen.
Allerdings wollen Forscher den Patienten in Zukunft den Gerätewechsel ersparen, indem sie aus der Pumpkraft des Herzens Energie gewinnen wollen – gleich einem Generator. Dabei soll mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt werden.
Wer übernimmt die Kosten?
Die Kosten für einen Herzschrittmacher werden sowohl von der gesetzlichen als auch von der privaten Krankenversicherung übernommen. Der genaue Preis richtet sich nach der Art des Schrittmachergerätes sowie der Operationsform. Wird ein Eingriff nicht ambulant vorgenommen, sondern folgt ein stationärer Aufenthalt, werden zum Beispiel höhere Kosten fällig.
Ihr Recht auf Schadensersatz und Schmerzensgeld bei bei einem fehlerhaften Herzschrittmacher
Welche Ansprüche habe ich, wenn der Eingriff nicht wie geplant verläuft?
Sollte ein Eingriff nicht das gewünschte Ergebnis mit sich bringen oder treten Komplikationen auf, verhelfen wir Ihnen stets zu Ihrem Recht. Wir klagen alle in Betracht kommenden Schadensersatzansprüche sowie Schmerzensgeld für Sie ein und scheuen uns nicht davor, hohe Beträge einzufordern.
Die Patientenanwalt AG verfügt über jahrelange Expertise im Bereich Medizinrecht. Wir sind nicht nur auf den Fachbereich der Arzthaftung im Rahmen von Behandlungsfehlern spezialisiert, sondern bringen daneben auch Erfahrung auf dem Gebiet der Produkthaftung mit. Die Patientenanwalt AG vertritt schon seit Jahren ihre Mandantinnen und Mandanten erfolgreich im Prozess gegen die Hersteller und erzielte hierbei sehr hohe Erfolgsquoten,
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