Die Kl. zog sich eine komplizierte Oberschenkelfraktur, eine sogenannte petrochantäre Femurfraktur zu.
Bei der petrochantären Femurfraktur bricht der Oberschenkelknochen zwischen großem und kleinen Rollhügel. Eine komplexe OP ist erforderlich, um die Fraktur zu behandeln.
Nachdem die Kl. diese OP überstanden hatte, fing die Wunde plötzlich an zu nässen und zeigte extreme Rötungen. Nachdem niemand auf der Behandlerseite über einen Zeitraum von fast einer Woche davon Kenntnis genommen hat, obwohl sich die Kl. zusätzlich noch über starke Schmerzen beklagte, uferte der in der Tiefe der Wunde bereits eingesetzte Infekt schließlich so stark aus, dass 15 weitere OP’s notwendig wurden, um den Infekt zu beseitigen.
Der Oberschenkel der Kl. ist allerdings langfristig und so stark geschädigt, dass die Kl. nicht mehr ohne Gehhilfe laufen kann und langfristig starke Schmerzen hat, die nur durch stärkste Schmerzmittel auszuhalten sind, die wiederum den Magen-Darm-Trakt der Kl. schwer belasten.
Es stellte sich heraus, dass die Wunde der Kl. während der OP mit einem Bakterium infiziert wurde, das in der überall in der Umwelt, insbesondere auch auf der Haut des Menschen, vorkommt. Letztendlich wurden vor der OP keine ausreichenden Hygienemaßnahmen vorgenommen, sodass die Wunde der Kl. in der Tiefe mit diesem Bakterium infiziert wurde.
Die Kl. macht Schmerzensgeld und Ersatz materieller Schäden geltend.